Discussion:
Distro-eigene virtualbox* Pakete - was soll das?
(zu alt für eine Antwort)
Ch. Hanisch
2016-07-25 14:36:57 UTC
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Hallo,

mir erschließt sich der tiefere Sinn der inzwischen bei vielen
Distributionen in den Repos vorhandenen virtualbox* Pakete für Host und
Gast nicht.
Zumal dabei jede Distribution ihr eigenes Süppchen kocht.
Die Distro-eigenen GuestAdditions sind dabei standardmäßig vorinstalliert.
Das ist insofern bequem, wenn sie mit beliebigen Versionen von
VirtualBox im Host funktionieren. Oft ist die Version der VirtualBox im
Host höher.

Bei Ubuntu kommt beim dist-upgrade inzwischen folgende Meldung:
"...
Good news! Module version 5.0.18_Ubuntu for vboxvideo.ko exactly matches
what is already found in kernel 4.4.0-23-generic. DKMS will not replace
this module. You may override by specifying --force.
..."
Ubuntu-Kernel 4.4.0-23 enthält bereits das Modul vboxvideo.ko aus
VBox-GA 5.0.18, wird also nicht extra installiert. Die GuestAdditions
müssen dennoch installiert werden, denn sie enthalten noch weitere
Module (für SPU, NIC, HID). Wer die nicht braucht, kann die
GuestAdditions auch weglassen, hat in diesem Fall trotzdem den richtigen
Treiber für vboxvideo.

Distributionen wie CentOS und Fedora z.B. haben diese virtualbox* Pakete
nicht in ihren Repos.
Hier wird ausschließlich auf die ursprüngliche Methode der Installation
der VirtualBox von der Oracle-Homepage (Fremdquelle) gesetzt.
GuestAdditions müssen dabei von der Oracle-ISO im Gast nachinstalliert
werden (z.B.
http://lifeofageekadmin.com/how-to-install-virtualbox-5-additions-on-centos-7/).

Bei CentOS und OpenSUSE (hier: Distro-eigene GuestAdditions
standardmäßig vorinstalliert) z.B. konnte ich feststellen, daß die
Version der GuestAdditions im Gast mit der VirtualBox-Version im Host
übereinstimmen muß.

Bisher konnte ich in den betroffenen Distributionen keine Doku oder ein
Wiki darüber finden, was die vielen virtualbox* Pakete im einzelnen
bedeuten und wie und wo man sie einsetzt.

Mir würde die generelle Installation der VirtualBox einschließlich
GuestAdditions von der Oracle-Homepage
https://www.virtualbox.org/wiki/Downloads
als Fremdquelle vollkommen genügen.
Wenn man die Distro-eigenen virtualbox* Pakete löscht, dann kann man
diese Methode auch generell anwenden.

Welche triftigen Gründe sprechen für die Integration der virtualbox*
Paket in die Repos der Distributionen (bei jeder Distro anders)?

Gruß
Ch. Hanisch
Marcel Mueller
2016-07-25 17:40:59 UTC
Permalink
Post by Ch. Hanisch
mir erschließt sich der tiefere Sinn der inzwischen bei vielen
Distributionen in den Repos vorhandenen virtualbox* Pakete für Host und
Gast nicht.
Wenn man die OSE-Version benutzen will, die von der Distro mehr oder
weniger getestet ist, ist das schon das Mittel der Wahl.

Wenn demnächst DKMS aus Sicherheitsgründen nicht mehr funktioniert (kein
Export von unreferenzierten Kernelsymbolen mehr), dann kommt das Thema
sowieso nochmal hoch.
Post by Ch. Hanisch
Zumal dabei jede Distribution ihr eigenes Süppchen kocht.
Das tun sie bei ihren Paketen doch immer.
Post by Ch. Hanisch
Die Distro-eigenen GuestAdditions sind dabei standardmäßig vorinstalliert.
Das ist insofern bequem, wenn sie mit beliebigen Versionen von
VirtualBox im Host funktionieren. Oft ist die Version der VirtualBox im
Host höher.
Das ist nicht wild. Oft stiften diese älteren Additions dennoch
erheblichen Nutzen.
Post by Ch. Hanisch
Bei CentOS und OpenSUSE (hier: Distro-eigene GuestAdditions
standardmäßig vorinstalliert) z.B. konnte ich feststellen, daß die
Version der GuestAdditions im Gast mit der VirtualBox-Version im Host
übereinstimmen muß.
Nein, muss sie nicht. Allerdings könnte es eng werden, wenn die Major
Revision nicht passt.
Post by Ch. Hanisch
Mir würde die generelle Installation der VirtualBox einschließlich
GuestAdditions von der Oracle-Homepage
https://www.virtualbox.org/wiki/Downloads
als Fremdquelle vollkommen genügen.
Dann benutze sie doch.
Post by Ch. Hanisch
Wenn man die Distro-eigenen virtualbox* Pakete löscht, dann kann man
diese Methode auch generell anwenden.
klar
Post by Ch. Hanisch
Welche triftigen Gründe sprechen für die Integration der virtualbox*
Paket in die Repos der Distributionen (bei jeder Distro anders)?
Die Leute zu versorgen, die nicht Willens oder nicht in der Lage sind,
neue Zertifikate und neue Paketquellen zu installieren.


Marcel
Sven Hartge
2016-07-25 19:18:49 UTC
Permalink
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
Welche triftigen Gründe sprechen für die Integration der virtualbox*
Paket in die Repos der Distributionen (bei jeder Distro anders)?
Die Leute zu versorgen, die nicht Willens oder nicht in der Lage sind,
neue Zertifikate und neue Paketquellen zu installieren.
Oder dies nicht dürfen aus vertraglichen Gründen.


--
Sigmentation fault. Core dumped.
Ch. Hanisch
2016-07-27 09:43:46 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Sven Hartge
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
Welche triftigen Gründe sprechen für die Integration der virtualbox*
Paket in die Repos der Distributionen (bei jeder Distro anders)?
Die Leute zu versorgen, die nicht Willens oder nicht in der Lage sind,
neue Zertifikate und neue Paketquellen zu installieren.
Oder dies nicht dürfen aus vertraglichen Gründen.
Um welche vertraglichen Gründe sollte es dabei gehen.
VirtualBox-OSE ist doch seit Version 4 nicht mehr angesagt.
Siehe https://www.virtualbox.org/wiki/Editions
"Before version 4.0, there were two editions of VirtualBox: a full
binary containing all features and an "Open Source Edition" (OSE) with
source code. With version 4.0, there is only one version any more, which
is open source, and the closed-source components have been moved to a
separate extension pack."

Gruß
Ch. Hanisch
Ch. Hanisch
2016-07-25 20:20:26 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
mir erschließt sich der tiefere Sinn der inzwischen bei vielen
Distributionen in den Repos vorhandenen virtualbox* Pakete für Host und
Gast nicht.
Wenn man die OSE-Version benutzen will, die von der Distro mehr oder
weniger getestet ist, ist das schon das Mittel der Wahl.
Was ist das überhaupt, die OSE-Version. Damit hat man nun noch einmal
eine Menge unverständlicher virtualbox* Pakete.
Post by Marcel Mueller
Wenn demnächst DKMS aus Sicherheitsgründen nicht mehr funktioniert (kein
Export von unreferenzierten Kernelsymbolen mehr), dann kommt das Thema
sowieso nochmal hoch.
Wie wird sich das darstellen?
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
Das ist insofern bequem, wenn sie mit beliebigen Versionen von
VirtualBox im Host funktionieren. Oft ist die Version der VirtualBox im
Host höher.
Das ist nicht wild. Oft stiften diese älteren Additions dennoch
erheblichen Nutzen.
Umgekehrt bei höherer Version der vorinstallierte GuestAdditions sieht
das häufig schlechter aus, d.h. es geht nicht.
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
daß die
Version der GuestAdditions im Gast mit der VirtualBox-Version im Host
übereinstimmen muß.
Nein, muss sie nicht. Allerdings könnte es eng werden, wenn die Major
Revision nicht passt.
Das tritt wohl von Fall zu Fall unvorhersehbar ein.
Ein System, wonach unterschiedliche Versionen von Gast und Host
funktionieren, kann ich nicht erkennen.
Meistens geht es aber, wenn die GuestAdditions eine niedrigere Version
haben.

Gruß
Ch. Hanisch
Marcel Mueller
2016-07-27 17:26:39 UTC
Permalink
Post by Ch. Hanisch
Hallo,
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
mir erschließt sich der tiefere Sinn der inzwischen bei vielen
Distributionen in den Repos vorhandenen virtualbox* Pakete für Host und
Gast nicht.
Wenn man die OSE-Version benutzen will, die von der Distro mehr oder
weniger getestet ist, ist das schon das Mittel der Wahl.
Was ist das überhaupt, die OSE-Version. Damit hat man nun noch einmal
eine Menge unverständlicher virtualbox* Pakete.
Open Source Edition.

Ist mittlerweile aber nicht mehr als komplett eigener Build, sondern als
Binary Blob Plug-in mit den Closed Source Komponenten. Der muss aber bis
auf die Nachkommastellen zu VBox passen, ähnlich wie ein binäres
Kernel-Modul.
Post by Ch. Hanisch
Post by Marcel Mueller
Wenn demnächst DKMS aus Sicherheitsgründen nicht mehr funktioniert (kein
Export von unreferenzierten Kernelsymbolen mehr), dann kommt das Thema
sowieso nochmal hoch.
Wie wird sich das darstellen?
Das weiß noch keiner so genau.
Aber mutmaßlich "failed to build DKMS module..."
Post by Ch. Hanisch
Post by Marcel Mueller
Post by Ch. Hanisch
daß die
Version der GuestAdditions im Gast mit der VirtualBox-Version im Host
übereinstimmen muß.
Nein, muss sie nicht. Allerdings könnte es eng werden, wenn die Major
Revision nicht passt.
Das tritt wohl von Fall zu Fall unvorhersehbar ein.
Ich hatte bisher noch keine Probleme mit so ziemlich allen 4.x Versionen.
Die Guest Additions habe ich nur gelegentlich hoch gezogen.
Post by Ch. Hanisch
Ein System, wonach unterschiedliche Versionen von Gast und Host
funktionieren, kann ich nicht erkennen.
Meistens geht es aber, wenn die GuestAdditions eine niedrigere Version
haben.
Da kenne ich bisher kein Gegenbeispiel.

Wesentlich beeindruckender finde ich, dass man VBox während laufender
VMs aktualisieren kann! Natürlich sind die Burschen für die Dauer des
Tausches der VBox Kernel Module nicht erreichbar, aber danach laufen sie
weiter als wäre nichts gewesen.
Man braucht allerdings einen Config-Eintrag. Irgendwas mit suspend
running VMs when VBox service is stopped oder so ähnlich. Die braucht
man aber auch, wenn man den Host bei laufenden VMs durchstarten will.


Marcel

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